Münchens dreisteste Vermieter
Das hier sind die Top 20, aus denen könnt ihr jetzt hier am Rand euren Favoriten wählen ->
Um die Mieter*innen aus dem Haus zu bekommen hatte der Eigentümer in der Klenzestraße einfach das Wasser und die Heizung abgestellt. Die Mieter*innen mussten auf dem Dixie-Klo auf die Toilette und ihr Wasser aus dem Büro bringen. Sobald das Haus leer ist, soll luxussaniert werden.
Auch in der Lindenschmitstraße versucht ein Immobilienunternehmen die Mieter*innen mit absoluter Dreistigkeit aus den Wohnungen zu treiben. Einige Mieter*innen haben das Haus bereits verlassen. Bei denen, die noch da sind, verwahrlosen die Wohnungen. Unter anderem gibt es kaputte Fenster, feuchte Wände, Löcher im Balkon und sogar eine durchbrochene Decke.
In Bogenhausen wurden einige 3-Zimer-Wohnungen zu möblierten WG-Zimmern umgebaut, die jetzt für 94€ / qm vermietet werden. Einige ältere Mieter*innen wurden mit Eigenbedarfsklagen aus dem Haus geworfen. Die Verhandlungen vor Gericht laufen noch.
Seitdem die Herecon 2022 eine Wohnanlage in Schwabing gekauft hat, werden die 40 Mietparteien Stück für Stück entmietet, um die Wohnungen zu sanieren. Mittlerweile stehen über die Hälfte der Wohnungen leer. Auch die Mieten für die übrig gebliebenen steigen immer weiter. An den Mietspiegel will sich Herecon dabei nicht orientieren, da dieser „verstärkt die Mietereinteressen berücksichtige“.
Die früher landeseigene Wohnungsgesellschaft Dawonia ist bekannt dafür, alle Gesetze bis zum Maximum auszureizen, um ihren Gewinn zu erhöhen. Während an dringend nötigen Instandhaltungen gespart wird, können sich die Mieter*innen auf pünktliche Mieterhöhungen einstellen. Im Berliner Viertel wurden in einem Wohnblock am ersten Tag, an dem der Wohnblock aus der Sozialbindung fiel, die Mieten direkt um 15 % erhöht. Ein Jahr später kam die Ankündigung, dass die Mieten bei dem Wohnblock aus den 80ern durch eine Modernisierung weiter erhöht werden. Einer Mieterhöhung von 150 Euro im Monat steht einer Heizkostenersparnis von 15 € entgegen.
Kurz nach Beginn des Ukrainekrieges zeigte sich Rock Capital gönnerhaft, weil sie ukrainische Geflüchtete in ihre Immobilie am Tegernsee einziehen ließen. Gleichzeitig wurden ihre Häuser in München trotz Wohnungsnot immer leerer, wie in der Bauerstraße oder der Herzogstraße. Nachdem man ein Haus Anfang des Jahres erfolgreich an die Stadt verkauft hatte, würgte man den restlichen Mieter*innen im Haus noch einmal eine maximale Mieterhöhung als Abschiedsgeschenk rein.
Zwar ist M-Concept streng genommen kein Vermieter, aber bei all den Projekten, die der Chef Stefan Mayr in den letzten Jahren in den Sand gesetzt hat, hat es die Firma durchaus verdient, in dieser Liste aufzutauchen. Der M-Concept Chef Stefan Mayr gilt mit seinen 25 Ferraris im Keller als Enfant Terrible der Münchner Immobilienszene und wird schon der kleine Benko genannt. Genau wie bei Benko herrscht bei seinen Projekten mittlerweile Stillstand. In Pasing warten die Käufer seit Jahren auf die Fertigstellungen ihrer Wohnungen. In Sendling hat M-Concept das Sendlinger Loch hinterlassen, das zeitweise als Münchens größer innerstädtischer See gesehen wird. Und in Schwabing lässt die Agnes48 UG, die zur M-Concept gehört, seit über fünf Jahren ein Haus leer stehen, wo zuvor die Betroffenen mit allen Mitteln entmietet wurden.
Das GE in IGEWO GmbH steht für „gemeinnützig“. Die Wohnungen, die das Unternehmen anbietet, sind auch größtenteils im Bereich Geförderter Wohnraum angesiedelt und die Mieten somit vergleichsweise niedrig. Allerdings kam es bei Bewohner*innen zu Verärgerung über unverhältnismäßig hohe Nebenkosten. Bei einem genaueren Blick fällt auf, dass Teile der Nebenkosten über eine 100%ige Tochtergesellschaft der IGEWO GmbH abgewickelt werden. Somit verdient die Firma zwar nicht mit den Mieten, aber dafür mit den Hausmeistertätigkeiten und der Gebäudepflege. Denn diese Arbeiten werden bei rund 2000 Igewo-eigenen Wohnungen von der Tochtergesellschaft ausgeführt, deren Gewinne fließen aber im Wege eines Gewinnabführungsvertrags zu 100% an die Igewo GmbH.
Ein klassisches Beispiel, wie Wohnraum so umgewandelt wird, dass jeder Quadratzentimeter maximalen Profit abwirft. Die Arivon Service GmbH hat 3-Zimmer-Wohnungen zu 5 bis 6 Zimmerwohnungen umfunktioniert und die Tochtergesellschaft 089-Appartments vermietet diese nun größtenteils möbliert bis zu 60€ den Quadratmeter.
Zwar blieb der Vermieter hier immer am Limit der zulässigen Mieterhöhungen, aber ob wirklich eine Erhöhung alle 2 1/2 Jahre nötig ist, bleibt anzuzweifeln. In 28 Jahren gab es 11 Mieterhöhungen, die letzte waren 128€ mehr im Monat.
Auch ein Mieter hat es auf die Liste der dreistesten Vermieter geschafft. Der Hauptmieter wohnt bereits seit einigen Jahrzehnten in einem schönen Altbau in Schwabing. Mit dementsprechend niedriger Miete. Von den regelmäßig wechselnden Mitbewohnern verlangt er dann aber 40€ / qm und kann so seine kompletten Mietkosten decken. Das ist sicherlich auch kein Einzelfall.
Dass in München maximaler Profit mit Menschen in Wohnungsnot gemacht wird, ist allseits bekannt. Hier handelt es sich aber schon um ein besonders perfides Stück skrupelloser Ausnutzung der Wohnungsnot: Unter dem Motto „Offene Türen für Wohnungslose“ bietet die Firma Five Walls „Dienstleistung für die öffentliche Hand“. Konkret heißt das, dass möblierte Zimmer an Wohnungslose vermietet werden – für bis zu 98€ / qm! Teilweise werden die Kosten bei der Stadt München in Rechnung gestellt – pro Bett sind das teilweise bis zu 1.500€.
Dass ein Unternehmen so viel Profit mit Obdachlosen machen kann, ist ein Skandal.
Ein klassischer Fall von Fragmentierung. In Pasing wurde eine Doppelhaushälfte zerlegt und verkauft. Die neuen Vermieter haben zuerst einen Heizungsaustausch für 3.400€ vorgenommen und dann den Balkon, der in einwandfreiem Zustand war, abgerissen und einen neuen gebaut. Die Kosten dafür, wurden versucht auf die Miete umzuschlagen, dies wurde aber vom Gericht abgewiesen. Dazu kommen Mieterhöhungen und weitere kleinere Sanierungen.
Hier wurde ebenfalls ein Mehrfamilienhaus in Ramersdorf/Perlach wohnungsweise an Privatpersonen verkauft. Daraufhin sind die Mieten sprunghaft angestiegen und liegen aktuell bei 45€ / qm.
Das „Studiwohnheim“ The Fizz wirbt mit „sorgenfreiem Wohnen“ für Studierende. Verlangt werden allerdings Preise bis zu 60€ / qm.
Die Plattform Housinganywhere wurde ursprünglich gegründet, um Studierenden bei ihren Auslandssemestern leichter eine Wohnung zu vermitteln. In München werden über die Plattform inzwischen bis zu 367 Wohnungen angeboten, teilweise mit absurden Mieten von bis zu 165€ / qm. Alles möbliert und bei diesen Preisen höchstwahrscheinlich eher selten an Student*innen.
Eine weitere Plattform, auf der möblierte Appartments zu horrenden Preisen angeboten werden ist Spacest by Roomless. Das Ziel dieser Plattform ist es, „den Kostenspiegel zu optimieren und den komplexen Prozess der Wohnungssuche zu vereinfachen“. Der Kostenspiegel wird allerdings offensichtlich nur für die Eigentümer optimiert, denn bis zu 100€/qm sind hier die Regel.
Eigentlich dürfte es solche Luxussanierung in Erhaltungssatzungsgebieten wie der Schwanthalerhöhe gar nicht geben, aber weil dort auch ein Dachstuhl saniert wurde, zählt es als Schaffung von neuem Wohnraum. Das Haus ist noch nicht fertig saniert und schon werden Wohnungen für bis zu 35€ / qm angeboten. Zynischerweise wirbt das Unternehmen auf der Webseite dem "Westend-Lebensgefühl" und benutzt dafür sogar Bilder des Mietshaussyndikat-Hauses.
40€ / qm ist vor allem für Sendling-Westpark eine absolute Wuchermiete. Bei diesem Vermieter kommt noch hinzu, dass er ausschließlich an Beamte vermietet.
Der Fördertopf der bayerischen Staatsregierung für den sozialen Wohnungsbau ist komplett leer. Der daraus resultierende Fördermittelstopp ist eine Katastrophe. Wohnungsbauunternehmen, die Sozialwohnungen bauen, haben durch das Finanzierungschaos beim Freistaat Bayern keine Planungssicherheit mehr. Weiterlesen
Das Sozialreferat der Stadt München hat die Zahlen zum Mietspiegel 2025 vorgelegt. Demnach liegt die ortsübliche Nettomiete nun bei 15,38 Euro / m2 – 32% mehr als 2019. Weiterlesen
Mieten runter - Möbliertes Wohnen auf Zeit unterbinden Die Stadtverwaltung wird beauftragt, sicherzustellen, dass möbliertes Wohnen auf Zeit in Erhaltungssatzungsgebieten untersagt wird. Eine entsprechende Genehmigung ist abzulehnen, wenn sich eine solche Vermietungsform im geschützten Gebiet auszubreiten droht und damit die Verdrängungsgefahr… Weiterlesen
2023 hatte die Stadt das Hohenzollernkarree mit 230 Wohnungen von einem Immobilienspekulanten ab. Ein Grund für die Mieter*innen zur Freude? Bis jetzt noch nicht. Weiterlesen
Zum heutigen Vorschlag der SPD-Stadtratsfraktion, städtische Wohnungen in Zukunft „Menschen mit mittleren Einkommen“ in der Wohnungsvergabe zu priorisieren, ist populistisch und spielt Personengruppen, die allesamt von der Mietenkatastrophe betroffen sind, gegeneinander aus. Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat Stefan Jagel, Die Linke, ist… Weiterlesen
Gemeinsame Pressemitteilung der Linken im Münchner Stadtrat und Nicole Gohlke, MdB Die Mietwucher-App zeigt auf, wie groß das Problem rechtswidrig überhöhter Mieten in München ist. In vier Wochen wurde der Rechner in München in 5.777 Fällen genutzt. 85,7 Prozent der Berechnungen ergaben mutmaßlich rechtswidrige Mietpreisüberhöhungen, wobei die… Weiterlesen
Mit der schriftlichen Anfrage 20-26 / F 00987[1] unserer Fraktion haben wir von der Verwaltung wissen wollen, wie oft und in welcher Art in den Jahren 2019 – 2023 §5 Wirtschaftsstrafgesetz in München Anwendung gefunden hat. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Zwischen 2019 und 2023 wurden gerade mal 16 Bußgeldverfahren eingeleitet. Die Stadt… Weiterlesen
Wie aus Medienberichten zu entnehmen war, zahlt die Stadt bis zu 1.500 Euro im Monat für die Unterbringung von Wohnungslosen – Pro Bett, pro Person.[1] Zuschriften an die Fraktion haben ergeben, dass es sich um Quadratmeterpreise von bis zu 98€ handelt. Damit liegen bei diesem Beispiel die Quadratmeterpreise deutlich über dem Mietpreisspiegel und… Weiterlesen
Bis zum Jahr 2030 soll in der Europäischen Union niemand mehr auf der Straße leben müssen. Dieses Ziel wurde vom EU-Parlament bereits im Jahr 2020 beschlossen[1]. Die Nationalstaaten verpflichteten sich dazu, Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030 zu beenden. Bund, Länder, Kommunen und alle weiteren Beteiligten sollten demnach gemeinsam an… Weiterlesen
Fast jede vierte angebotene Wohnung in München wird aktuell möbliert vermietet. Die Aktion der Stadtratsfraktion „Münchens dreistester Vermieter“ hat gezeigt, dass Preise für möblierte Wohnungen mit über 100 Euro pro Quadratmeter durchaus üblich sind. Diese Preise sind allerdings kein Naturgesetz. Ein vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf in… Weiterlesen