Anfrage: Abriss und Neubau des Arabella Hochhauses – Wird eine gute Bausubstanz mitten in der Stadt vernichtet?

Stefan Jagel

Das Arabella-Hochhaus wurde von 1966 bis 1969 erbaut. Damit ist das Gebäude 54 Jahre alt. Im Februar 2021 wurde von der Bayerischen Hausbau GmbH bekanntgegeben, dass der Abriss erst 2030 erfolgen solle. Seit längerem ist wohl geplant, dass der Komplex abgerissen werden wird. Aus unserer Sicht müsste alles dafür getan werden, dass dieses Gebäude erhalten bleibt. Ist der Abriss aus sozialen und ökologischen Gründen eigentlich vertretbar? Denn hier werden Mieter*innen entmietet, die teilweise über 40 Jahre dort wohnen, und gleichzeitig wird viel graue Energie entstehen.

Das Arabella-Hochhaus wurde von 1966 bis 1969 erbaut. Damit ist das Gebäude 54 Jahre alt. Im Februar 2021 wurde von der Bayerischen Hausbau GmbH bekanntgegeben, dass der Abriss erst 2030 erfolgen solle.1 Seit längerem ist wohl geplant, dass der Komplex abgerissen werden wird. Aus unserer Sicht müsste alles dafür getan werden, dass dieses Gebäude erhalten bleibt. Ist der Abriss aus sozialen und ökologischen Gründen eigentlich vertretbar? Denn hier werden Mieter*innen entmietet, die teilweise über 40 Jahre dort wohnen2, und gleichzeitig wird viel graue Energie entstehen.

Aus Klima- und Umweltschutzgründen ist schon lange klar, dass die Sanierung von Wohnraum dem Abriss und Neubau vorgezogen werden muss3. Bezahlbarer Wohnraum wird durch den Abriss auch nicht geschaffen. Im Gegenteil. Es zeigt sich in der Praxis, dass die Mieten unbezahlbar werden.

Vor diesem Hintergrund bitten wir daher den Oberbürgermeister, folgende Fragen zu beantworten:

  1. Welche Planungen bzw. welcher Zeitplan ist der Verwaltung seitens der Eigentümer für das o.g. Grundstück bekannt – zum Beispiel Bauvolumen, Nutzungsart, Miet- oder Verkaufspreise, etc.?
  2. Wie stellt sich die planungsrechtliche Situation auf dem o.g. Grundstück dar und wann wurde diese letztmals wie geändert?
  3. Gibt es Anträge oder Gespräche zwischen dem Eigentümer und der Verwaltung, die einen Abriss des Komplexes auf o.g. Grundstück zur Folge hätte?
  4. Liegen für die Planungen der Eigentümer eine Bauvoranfrage bzw. eine Baugenehmigung vor?
  5. Wie ist der aktuelle Stand der Entwicklung auf dem Grundstück? Hält die Verwaltung es für realistisch, dass in 2030 Bautätigkeiten aufgenommen werden – dies insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Zinsentwicklung?
  6. Nutzt die Verwaltung alle rechtlichen Möglichkeiten, um Abrissvorhaben zu verhindern, und wenn ja, welche?

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel

Gezeichnet:
Stadträtin Marie Burneleit
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner


1 https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zur_Nicht-Debatte_ueber_das_Arabellahaus_in_Muenchen_7549871.html
2 https://www.tz.de/muenchen/stadt/bogenhausen-ort43345/arabella-hochhaus-soll-2026-abgerissen-und-dann-neu-aufgebaut-werden-zr-9839574.html
3 https://www.klimareporter.de/gebaeude/sanieren-statt-abreissen

Link zum RIS: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/7797404