Anfrage: Führt der Ärzt*innenmangel in benachteiligten Stadtteilen zu schlechteren Impfquoten?

23. September 2021

Menschen in benachteiligten Stadtteilen sind besonders von Corona betroffen. Das belegen nach Monaten der Pandemie unterschiedliche Studien beispielsweise des Robert Koch-Instituts oder der AOK Rheinland/Hamburg. Demnach haben Menschen in ärmeren Regionen oder Stadtteilen nicht nur ein höheres Infektionsrisiko, sondern auch ein höheres Risiko für einen besonders schweren Krankheitsverlauf. Mehrere Aussagen des Gesundheitsreferats in der Öffentlichkeit belegen dies auch für München¹². Verschärft wird diese gesundheitliche Ungleichheit durch eine unzureichende ärztliche Versorgung dieser Stadtteile. Es ist also zu befürchten, dass die ungleiche Verteilung niedergelassener Praxen eine ungleiche Verteilung an Impfdosen zur Folge hat.

Wir bitten daher den Oberbürgermeister, folgende Fragen zu beantworten:

Wie verteilen sich die Impfquoten auf Münchens Stadtteile? Bitte Quote jeweils nach Erstimpfungen und vollständigen Impfungen aufschlüsseln sowie nach Stadtteilen oder Postleitzahlen.
Wie viele Impfdosen wurden bis 30. August 2021 an die niedergelassenen Praxen geliefert? Bitte auflisten nach Stadtteilen oder Postleitzahlen der Praxen.

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel

Gezeichnet:
Stadträtin Marie Burneleit
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner

¹ https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-coronavirus-stadtteile-brennpunkte-1.5286288
² https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/muenchens-hotspots-das-corona-risiko-in-den-einzelnen-stadtteilen-art-749872

Link zum RIS: https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_antrag_detail.jsp?risid=6802297