Mieter schützen bei Abrisshäusern der Münchner Wohnen

Insgesamt sollen in der Siedlung in Moosach 12 ganze Häuserblocks der Münchner Wohnen (ehemals GEWOFAG) abgerissen werden. Ein Großteil der Mieter*innen wurde bereits entmietet, einige andere sind aktuell auf der Suche nach Ersatzwohnungen. Einige der Häuserblocks sind in augenscheinlich gutem Zustand und es scheint unklar, warum die Münchner Wohnen sie nicht lieber saniert, anstatt sie komplett abzureißen und neuzubauen.

Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat Stefan Jagel, Die Linke, erklärt dazu: „Gerade bei Wohnungen in städtischem Besitz sollten wir versuchen bestehende Wohnungen zu sanieren, anstatt gleich die Abrissbirne zu schwingen.“

Abgesehen davon, dass Abriss generell sehr viel umweltschädlicher ist als Sanierungen, lässt auch die Art und Weise wie mit den Mieter*innen umgegangen wurde zu wünschen übrig. Einigen wurden teurere Ersatzwohnungen angeboten, die auch noch in einem schlechteren Zustand waren als die abgerissenen Wohnungen und vielen wurden nur befristete Ersatzwohnungen angeboten.

Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat Stefan Jagel, Die Linke, ergänzt: „Zuerst werden die Mieter*innen aus ihren Wohnungen geworfen, dann werden ihnen teurere, schlechtere Wohnungen angeboten und dann müssen viele von ihnen da nach einem Jahr schon wieder raus. So sollte keine städtische Wohnungsgesellschaft handeln. Ersatzwohnungen dürfen nicht teurer sein.“

In den Siedlungen hat sich bereits heftiger Widerstand gegen den Abriss gebildet. Zusammen mit 30 betroffenen Mietern hat Dr.-Ing. Joseph Jordan (Bauingenieur) die Mietergemeinschaft 'Sanieren statt Planieren in Moosach und Sendling' gegründet.

Gründer der Mietergemeinschaft „Sanieren statt Planieren“ Dr.-Ing Joseph Jordan ist absolut verständnislos: "Zusammen mit Mieterschutzverbänden setzen wir uns für den Erhalt der bezahlbaren Wohnungen ein und kämpfen gegen die Gentrifizierung. Wir wollen die Ortsbild-prägenden Gebäude erhalten. Mit weiteren Umweltschutzverbänden (unter anderem die Deutsche Umwelthilfe) plädieren wir für ein klima- und ressourcenfreundliches Sanieren im Bestand. Der Teilabriss der ersten Gebäude wurde vom Landesverein für die Negativ-Auszeichnung 'Abriss des Jahres' nominiert.“

Hier gehts zum dazugehörigen Antrag im RatsInformationsSystem: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/8444115

Und hier gehts zur dazugehörigen Anfrage im RatsInformationsSystem: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/8444124