Grün-Rot fördert Tennismillionäre aus Wohnungstöpfen

Mit insgesamt 8,6 Millionen unterstützt die Stadt München den Sportverein MTTC Iphitos, um die BMW Open auszubauen, eines der prestigeträchtigsten Sportveranstaltungen Münchens. Die Veranstaltung, die unter anderem von BMW, dem Juwelier Hilscher und Emporio Armani gesponsort wird, soll zukünftig größere „Strahlkraft“ und einen größeren „Wirtschaftswert“ bekommen. Begründet wird die Förderung vor allem mit dem Wert der Veranstaltung für den Breitensport.

Welche Menschen von dieser enormen Förderung profitieren sollen, wenn die Mitgliedskosten des Tennisvereins bei jährlich 1.012€ und einmalig 1.760€ liegen und  der unter anderem vom Spekulanten des Sendlinger Lochs, M-Concept, gesponsort wird, lässt sich erahnen.

Thomas Lechner, Stadtrat für Die Linke, hält in seiner Rede in der Vollversammlung dagegen: „Das hat mit Breitensportförderung nichts zu tun. Ein Großteil der Menschen in München könnten sich so eine Zahlung niemals leisten. Sonst ist die Stadtverwaltung doch immer für private Investorenmodelle. Warum werden in diesem Fall 8,6 Millionen Euro locker gemacht?“

Von diesem Zuschuss kommen 7,4 Millionen Euro aus dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung und somit aus Töpfen der Wohnungsbauförderung, das für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen ist. Grün-Rot stellt damit die Förderung von Tennismillionären über ihr selbst erklärtes Ziel, den Wohnungsmarkt zu entspannen.

Auch zieht der Beschluss des Stadtrates ein weiteres Problem nach sich. In der Beschlussvorlage wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dadurch ein Präzedenzfall geschaffen wird.

Thomas Lechner, Stadtrat für Die Linke, warnt: „Wenn wir den Umbau der Sportanlage für die BMW-Open mit so viel Geld bezuschussen, kann es dazu führen, dass wir in Zukunft als Stadt sämtliche Sanierungen und Umbauarbeiten vermögender Clubs für Spitzensport mitfinanzieren müssen. Das kann nicht das Ziel eines Stadtrates sein, der an sämtlichen anderen Stellen Förderungen mit Verweis auf die schlechte Haushaltssituation kürzt.“