Dreistellige Millionenverluste mit Windparks in Norwegen Die Linke fordert Aufklärung

Die Stadtwerke München (SWM) investieren seit einigen Jahren europaweit in Solar- und Windparks, um auf dem Papier eine bessere CO2-Bilanz veröffentlichen zu können, während in München weiter Kohle und Gas verbrannt werden.

Im letzten Finanzdaten- und Beteiligungsbericht der Stadt München kam nun ans Licht, dass diese Beteiligungsgesellschaften der SWM 2022 massive Finanzlöcher hinterlassen haben. Vor allem der Betrieb und die Entwicklung von Windparks in Zentralnorwegen hat tiefrote Zahlen geschrieben:

Endgültige Jahresüberschüsse / - Fehlbeträge für 2022[1]

 

  • Midgard Vind Holding AS                                                                     -59.135.000                 Euro (Seite 573)
  • SWM Erneuerbare Energien Norwegen GmbH                                   -149.518.000      Euro (Seite 569)
  • Roan Vind DA                                                                                        -210.184.000       Euro (Seite 368)

 

Inwieweit sich diese Verluste auf die hohen Energiepreise in München ausgewirkt haben, ist noch unklar.

Fraktionsvorsitzender Stefan Jagel, Die Linke, erklärt dazu: „Monatelang hatte München die teuersten Preise bei Fernwärme, Gas und Strom. Viele Menschen kamen dadurch in Existenznöte. Wir fragen uns, ob die horrenden Verluste in Norwegen durch die hohen Energiepreise für die Verbraucher*innen in München überdeckt wurden. Die Verbraucher*innen dürfen nicht für Managementfehler haften! “

Die haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion, Brigitte Wolf, ergänzt: „Die Verluste mit den Windparks in Norwegen schockieren uns. Während Grün-Rot bei vielen wichtigen Projekten den Rotstift ansetzt, verzocken die SWM Hunderte Millionen. Viel Gutes hätte mit dem Geld geschehen können. Windparks in Norwegen, die teils gekauft, teils gegen den Willen der lokalen Bevölkerung gebaut wurden, gehören nicht zur öffentlichen Daseinsvorsoge Münchens.

Die Linke / Die PARTEI setzt sich seit Jahren für eine regionale Energiewende ein und kritisiert die Strategie der SWM, in den europäischen Energiemarkt einzusteigen, während in München weiterhin fossile Energie aus den Steckdosen kommt. Der Strom aus Norwegen wird aufgrund der mangelnden Stromnetze niemals in München ankommen. Die Investitionen lassen die Landeshauptstadt auf dem Papier grün aussehen, an der lokalen Energieversorgung ändert sich allerdings nichts.

Hier gehts zum Antrag im RatsInformationsSystem: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/8474289;jsessionid=180BC4B20755B8C06F0478CD9DCAA172


[1]https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:d8bba180-ed08-4ac6-9be0-5b74db5b9e73/FDB_2023_WEB_final_Internet.pdf