Antrag: Sendlinger Loch kaufen!

Grundstück am Sendlinger Loch der Spekulation entziehen!

 

Das Kommunalreferat wird beauftragt, Verhandlungen mit M-Concept Real Estate aufzunehmen, die zum Ziel haben, das Grundstück an der Alramstraße 14 für die Landeshauptstadt München zu einem sozialen Ertragswert zu erwerben. Das Grundstück wird im Anschluss an die städtische Wohnungsbaugesellschaft, Genossenschaften oder Syndikate weitergegeben, mit dem Ziel 100-prozentigen sozialen Wohnraum zu realisieren. Die Verwaltung wird beauftragt, hierzu einen Vorschlag zu machen.

 

Begründung

Das Sendlinger Loch steht sinnbildlich für den Münchner Immobilienmarkt. Die Münchnerinnen und Münchner benötigen dringend bezahlbaren Wohnraum, doch anstatt den zu bauen, plant der Investor Luxuseigentumswohnungen, um maximalen Profit zu erzielen. Offensichtlich gibt es in Sendling keine Nachfrage nach Luxuswohnungen und es wird diese auch in Zukunft nicht geben. Dass die Stadt jahrelang nichts gegen die Verwahrlosung des Lochs unternommen hat, ist beschämend. Die Anwohner*innen in Sendling hingegen haben ein großes Interesse an der Situation am Sendlinger Loch und sind selbst in Aktion getreten[1].

Deswegen beauftragen wir die Verwaltung, M-Concept ein Angebot zum Kauf zu machen. Bezahlbare Wohnungen statt 130 Luxus-Eigentumswohnungen muss die Devise sein, wenn Grün-Rot ihr Koalitionsversprechen ernst meint.  Die Anwohner*innen sind offensichtlich an leistbarem Wohnraum interessiert. Der Bezirksausschuss Sendling hat sich ebenfalls für den Erwerb des Grundstückes durch die Stadt ausgesprochen[2].

Gerade weil Boden eine begrenzte und nicht vermehrbare Ressource ist, führt die Knappheit zu stark steigenden Preisen. Der Bau von bezahlbarem Wohnraum ist damit vor allem und auf kommunalen Flächen möglich. Auf der anderen Seite privatisiert eine kleine Minderheit entgegen den Zielen der bayerischen Verfassung leistungslose Gewinne aus Grundstücksgeschäften. München selbst hat im Gegensatz zu anderen Kommunen wenig eigene Flächen, auf denen sie noch eine soziale und nachhaltige Stadtentwicklung vorantreiben kann.

Immobilienspekulanten wie M-Concept machen sehr deutlich, dass Grund und Boden in öffentlichen und gemeinnützigen Besitz gehören. Neben dem Sendlinger Loch besitzt M-Concept auch die Agnesstraße 48, wo von 2016 bis 2019 sämtliche Mieter*innen entmietet wurden. Seitdem steht das Haus mit 15 Wohnungen vollkommen leer und vergammelt[3]. Die gleichzeitig steigenden Bodenwerte scheinen die entgangenen Mieten weit zu übertreffen. Das Geschäft lohnt sich offensichtlich für M-Concept. Während Menschen aus der Stadt vertrieben werden, gönnt sich nach einem Artikel in der AZ vom 29.10.2023 der Geschäftsführer der M-Concept, Stefan Mayr, 25 Ferraris[4]. Hier darf die Stadt nicht länger zuschauen, sondern muss handeln.

 

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel

Gezeichnet:

Stadträtin Marie Burneleit 

Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner

 

 


[1]https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-sendlinger-loch-1.6004490

[2]https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/stadtviertel/bezirksausschuss-fordert-stadt-soll-das-sendlinger-loch-kaufen-art-885236

 

[3]https://www.moloch-muenchen.de/lexikon/agnesstrasse-48/

[4]https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/neuer-wirbel-um-das-sendlinger-loch-bautraeger-steht-in-muenchen-vor-gericht-es-geht-um-millionen-art-936944

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