Den Zwangsarbeiterinnen in der Weißenseestraße 7-15 gedenken

Eines der vielen Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, welche innerhalb und außerhalb der Stadt München verteilt waren, war in der Weißenseestraße 7-15. In diesem, damals im Rohbau befind-lichen Gebäude, mit Stacheldraht und Wachtürmen umzäunt und unter beständiger Bewachung ste-hend, waren damals knapp 500 Zwangsarbeiterinnen menschenunwürdig untergebracht. Diese Frauen, hauptsächlich aus Polen, Holland, der Ukraine, Jugoslawien, Belgien und Frankreich nach Deutschlang verschleppt, mussten unter schlimmsten hygienischen Bedingungen dort hausen und für die nahegelegenem Agfa-Kamera-Werke schuften.

Die Verwaltung wird beauftragt, an alle Zwangsarbeiterinnen, die zwischen 1944 und 1945 in der Weißenseestraße 7-15 menschenunwürdig untergebracht waren und in den Agfa-Kamerawerken zur Arbeit gezwungen wurden, in Form einer Gedächtnis-Stele/-Tafel am heutigen Wohnhaus und den ehemaligen Baracken zu erinnern.

Begründung

Eines der vielen Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, welche innerhalb und außerhalb der Stadt München verteilt waren, war in der Weißenseestraße 7-15. In diesem, damals im Rohbau befind-lichen Gebäude, mit Stacheldraht und Wachtürmen umzäunt und unter beständiger Bewachung ste-hend, waren damals knapp 500 Zwangsarbeiterinnen menschenunwürdig untergebracht. Diese Frauen, hauptsächlich aus Polen, Holland, der Ukraine, Jugoslawien, Belgien und Frankreich nach Deutschlang verschleppt, mussten unter schlimmsten hygienischen Bedingungen dort hausen und für die nahegelegenem Agfa-Kamera-Werke schuften1.

Noch heute steht das Wohngebäude, welches 1949 baulich fertiggestellt wurde. Jedoch verrät es nichts über die Geschichte der Opfer des Nazi-Terrors, die sich in der Weißenseestraße 7-15 abge-spielt hat. Um den Opfern zu gedenken und die Geschichte der NS-Diktatur, der Außenlager und der Zwangsarbeit im Bewusstsein zu halten, sollte die Stadt München am Wohngebäude in der Weißen-seestraße eine Gedächtnis-Stele oder -Tafel anbringen.

Ungleich zu dem (abgelehnten) Antrag des Bezirksausschusses des Stadtbezirks 17 Nr. 08-14 / B 02907, bei welchem ein Mahnmal zur Erinnerung an das Zwangsarbeiterlager auf dem ehem. Agfa-Gelände das Ziel war und welcher u. a. abgelehnt wurde aufgrund der Tatsache, dass keine sichtbaren Überreste des Gebäudes erhalten sind, stehen die ehemaligen Baracken in der Weißenseestraße 7-15 noch.

Aufgrund dieser seltenen historischen Bewandtnis unterscheidet sich die Weißenseestraße 7-15 von vielen anderen Erinnerungsorten, die Teil der KulturGeschichtsPfade sind. Aus diesem Grund verdient die Weißenseestraße 7-15 eine über die KulturGeschichtsPfade hinausgehende Erinnerungskultur in Form einer Gedächtnis-Stele/-Tafel.

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel
Stadträtin Marie Burneleit

Gezeichnet:
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner


1 https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kulturreferat/Stadtgeschichte/Kulturgeschichtspfade/kgp_17.html

Link zum RIS: https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_antrag_detail.jsp?risid=6769218