Anfrage: Geothermie-Ausbau: Versagen die Stadtwerke München bei der Energiewende?

Der Ausbau der Geothermie ist der wichtigste Bestandteil der Wärmewende in München. In München und im Umland sind die geologischen Voraussetzungen für die Nutzung der Erd-wärme so gut wie in nahezu keiner anderen Region Deutschlands. Viele Umlandgemeinden im Norden, Osten sowie Süden der Stadt setzen schon seit vielen Jahren auf die Geothermie und decken große Teile ihres Wärmebedarfs. In München sind bislang nur die Anlagen in Riem und Freiham am Netz. An der Schäftlarnstraße wird in Kürze eine Anlage mit 79 MW thermischer Leistung in Betrieb gehen, wodurch mehr als 100.000 Münchner Haushalte mit Wärme versorgt werden können.

Der Ausbau der Geothermie ist der wichtigste Bestandteil der Wärmewende in München. In München und im Umland sind die geologischen Voraussetzungen für die Nutzung der Erd-wärme so gut wie in nahezu keiner anderen Region Deutschlands. Viele Umlandgemeinden im Norden, Osten sowie Süden der Stadt setzen schon seit vielen Jahren auf die Geothermie und decken große Teile ihres Wärmebedarfs. In München sind bislang nur die Anlagen in Riem und Freiham am Netz. An der Schäftlarnstraße wird in Kürze eine Anlage mit 79 MW thermischer Leistung in Betrieb gehen, wodurch mehr als 100.000 Münchner Haushalte mit Wärme versorgt werden können.

Der weitere Ausbau der Geothermie durch die Stadtwerke München (SWM) kommt jedoch vorerst zum Erliegen. Im Konzept für den Ersatz vom Block 2 am Heizkraftwerk Nord der Stadtwerke München (SWM)1 wird geschrieben: „Zusätzliche Geothermie-Anlagen können bis zum benötigten Zeitpunkt im Jahr 2028 nicht errichtet werden“. Dies ist ein großer Rückschritt zu den Plänen, die die SWM selbst zuvor veröffentlicht hatten. 2016 wurde geplant, bis ins Jahr 2023 insgesamt 5 Geothermie-Anlagen (ohne Riem) am Netz zu haben.2 Noch im Februar 2019 wurde verkündet: „Nach dem Geothermie-Projekt im Heizkraftwerk Süd ist als nächstes eine Anlage im Raum Perlach geplant. Bis 2025 wollen die SWM bis zu drei weitere Geothermie-Anlagen bauen.“3

Wir bitten daher den Oberbürgermeister folgende Fragen zu beantworten:

  1. Wie bewertet die Stadt den jahrelangen Verzug der SWM beim Ausbau der Geothermie im Vergleich zu ihren eigenen Plänen?
  2. Die SWM haben in den letzten Jahren immer wieder relativ detaillierte Ausbaupläne für die Geothermie vorgelegt. In den letzten beiden Jahren gab es aber nur noch Einzelmeldungen dazu, aufgrund von Anfragen im Stadtrat. Wie ist der aktuelle Plan zum Ausbau der Geothermie und wann soll dieser dem Stadtrat vorgelegt werden?
  3. Neben der Geothermie-Anlage in der Schäftlarnstraße waren die SWM schon bei drei weiteren Anlagen in konkreter Planung, deren Umsetzung jedoch verzögert oder ganz eingestellt wurde. Hierzu ergeben sich Fragen:
    1. Perlach: Auf dem Gebiet eines Kieswerkes war eine Geothermie-Anlage für das Netz im Münchner Osten geplant. Aus welchen Gründen verzögert sich die Umsetzung dieser Anlage?
    2. Michaelibad: Aus welchen Gründen wurde die Anlage auf dem Parkplatz der SWM verworfen und die Planung auf eine Fläche im Schwimmbad geändert? Wann soll die Anlage in Betrieb gehen?
    3. Schwere-Reiter-Straße: Wo genau hätte die Anlage an der Schweren-Reiter Straße umgesetzt werden sollen und aus welchen Gründen wird dieser Plan nicht mehr weiterverfolgt?
  4. Noch im Jahr 2016 präsentierte die SWM ein Standortkonzept mit insgesamt 15 dezentralen Geothermie-Anlagen (siehe Karte im Anhang). Welche konkreten Standorte wurden dabei jeweils betrachtet? Welche Standorte werden aktuell weiterverfolgt? Welche Standorte werden in den Planungen jeweils nicht mehr verfolgt und wieso?
  5. Aus welchen Gründen wurde der Münchner Norden bisher nicht in die Betrachtung des Ausbaus der Geothermie miteinbezogen, obwohl mehrere nördlich gelegene Gemeinden Geothermie-Anlagen seit Jahren betreiben und durch den Wegfall des HKW Nord 2 im Norden der Stadt der größte Bedarf an Erzeugungsanlagen besteht?
  6. Welche Auswirkungen hätte ein Ausbau der Geothermie nach ursprünglichem Plan der SWM auf die Auslastung der großen Heizkraftwerke Nord und Süd gehabt?

Stadtratsfraktion DIE LINKE. / Die PARTEI

Stadtratsfraktion ÖDP/FW

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel


Stadtrat Tobias Ruff

Gezeichnet:
Stadträtin Marie Burneleit
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner


 

Stadträtin Sonja Haider
Stadtrat Rudolf Schabl
Stadtrat Dirk Höpner
Stadtrat Hans-Peter Mehling
Stadträtin Nicola Holtmann


1https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/6283145.pdf
2https://www.die-umwelt-akademie.de/images/stories/download/Schwarz.pdf
3 Stadtwerke München: Gestalter der Wärmewende, Februar 2019 (Seite 11)

Link zum RIS: https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_antrag_detail.jsp?risid=6583620