Gaspreis der Stadtwerke München muss abgesenkt werden

Stefan Jagel

Schon länger war bekannt, dass die Stadtwerke München (SWM) seit Beginn des Jahres die teuersten Preise bei Fernwärme und Strom im deutschlandweiten Großstadtvergleich haben. Nun belegt eine Analyse von Verivox, dass dies auch bei der Grundversorgung mit Erdgas zutrifft. Während der Bundesschnitt der Gasgrundversorgungstarife bei aktuell 16,1 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) liegt, verlangen die SWM 21,1 ct/kWh. Wie auch die Analyse unserer Fraktion zeigt, ist München dadurch mit Abstand die teuerste der zehn größten Städte des Landes. So liegt der Verbrauchspreis in Stuttgart bei 13,5 ct/ kWh oder in Hamburg seit Februar 2023 bei 15,7 ct/kWh. Im vergleichsweise teuren Berlin wurde angekündigt, zum 1. Mai den Preis von 19,7 auf 11,8 ct/kWh zu reduzieren.

Der Oberbürgermeister setzt sich als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke München (SWM) für eine schnellstmögliche Absenkung des Erdgaspreise in der Grundversorgung ein

Begründung

Schon länger war bekannt, dass die Stadtwerke München (SWM) seit Beginn des Jahres die teuersten Preise bei Fernwärme und Strom im deutschlandweiten Großstadtvergleich haben. Nun belegt eine Analyse von Verivox, dass dies auch bei der Grundversorgung mit Erdgas zutrifft1. Während der Bundesschnitt der Gasgrundversorgungstarife bei aktuell 16,1 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) liegt, verlangen die SWM 21,1 ct/kWh2. Wie auch die Analyse unserer Fraktion zeigt, ist München dadurch mit Abstand die teuerste der zehn größten Städte des Landes. So liegt der Verbrauchspreis in Stuttgart bei 13,5 ct/ kWh3 oder in Hamburg seit Februar 2023 bei 15,7 ct/kWh4. Im vergleichsweise teuren Berlin wurde angekündigt, zum 1. Mai den Preis von 19,7 auf 11,8 ct/kWh zu reduzieren5.

Ein Unterschied von 9 ct/kWh bedeuten für einen Durchschnittshaushalt (20.000 kWh pro Jahr laut SWM) 1.800 Euro pro Jahr. Ein Unterschied, der für viele Verbraucher*innen schwer verständlich sein dürfte, da auch für andere Energieversorger die gleichen Krisenbedingungen gelten. Die Gaspreisbremse der Bundesregierung, durch die 80 % des Gasverbrauchs auf 12 ct/kWh gedeckelt werden soll, mildert diesen Effekt ab. Die restlichen 20% müssen aber zu den aktuellen Preisen der Energieversorger gezahlt werden. Dies trifft vor allem auch ärmere Haushalte, da diese schon von jeher sparsamer waren und kaum mehr Einsparpotentiale haben. Die etwa 9 ct/kWh Unterschied zum Preis der SWM wird über ein Jahr lang vom Bund übernommen.

München kann sich eine solch unsoziale Preispolitik nicht erlauben. Der Oberbürgermeister ist als Aufsichtsratsvorsitzender der SWM für diese Politik verantwortlich und muss dafür sorgen, dass es zu einer schnellen Absenkung der Preise kommt.

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel

Gezeichnet:
Stadträtin Marie Burneleit
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner


1 https://www.verivox.de/strom-gas/nachrichten/analyse-mehr-als-80-prozent-der-grundversorgungstarife-teurer-als-die-preisbremse-1120130/
2 https://www.swm.de/dam/doc/erdgas/preisblatt-m-erdgas-muenchen-01-2023.pdf
3 Gastrarif Grundversorgung Stuttgart seit Dez. 22
4 https://occ.eon.de/pdf/1.0/api/download?type=preiszusammensetzung&filename=EHA00_G301755.pdf
5 https://www.gasag.de/erdgas/komfort-tarif

Link zum RIS: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/7665250