Falsche Gasmengenschätzung zu Lasten von Mieter*innen – Die Linke fordert Aufklärung
Horrende Heizkostennachzahlungen von bis zu 3.500 € plagten im letzten Jahre über 15.000 Haushalte der Münchner Wohnen (früher GWG). Hauptgrund für die hohen Heizkosten war ein für die Mieter*innen nachteiliger Gasvertrag, der sich an der Börse orientiert. Mittlerweile liegen unserer Fraktion Fälle vor, bei denen zusätzlich die Gasverbräuche zu Lasten der Betroffenen geschätzt wurden. Während 2021 bei niedrigem Gaspreis der Verbrauch sehr gering geschätzt wurde, wurde er im nächsten Jahr zu teilweise zehnfachen Preisen bis zu dreimal so hoch angesetzt. Erst nach großem Druck konnte in einigen Fällen eine Neuberechnung unternommen werden. Die Linke / Die PARTEI fordert Aufklärung und stellt eine Anfrage, um die wahren Ausmaße des Problems herauszufinden.
Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat Stefan Jagel, Die Linke, erklärt dazu: „Dass Betroffene sich monatelang gegen falsche Gasrechnungen wehren müssen und erst durch großen Druck Recht bekommen, ist einem städtischen Unternehmen unwürdig. Die Ankündigung der Geschäftsführung, für die Mieter*innen da zu sein und Lösungen zu finden, war offenkundig eine Nebelkerze.“
Die Gasschätzungen wurden scheinbar von der SWM selbst übernommen – Ein Unternehmen, das im letzten Jahr mit extrem hohen Energiepreisen über 600 Millionen Gewinn gemacht hat.
Die Linke / die PARTEI erwartet Aufklärung und die schnellstmögliche Rückzahlung an die Betroffenen der falschen Heizkostenabrechnungen. Die Fraktion beantragt zudem, dass alle Haushalte, die keinen Wärmemengenzähler für Warmwasser haben automatisch eine 15-prozentige Kürzung ihrer Heizkosten für die Jahre 2022 und 2023 bekommen.
Hier die dazugehörige Anfrage im RatsInformationsSystem: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/8601555;jsessionid=A0E860AD2FC294BB373237C8A34DF8CA