Selbstverwaltete, junge Subkultur in München etablieren

Erst sagt man den Kindern „Geht mehr an die frische Luft“ und dann, wenn sie älter als 14 sind, will die Gesellschaft sie wieder von den Straßen weghaben. Unbeliebte, renovierungsbedürftige Schrammel-Immobilien sind dafür gerade gut genug. Und aufgrund allgemeiner Grundfrustration in der Pubertät haben diese Jugendlichen kein Problem damit, einen Vorschlaghammer zur kostengünstigen Renovierung zu schwingen.

Antrag

Eine nicht hierarchische, eigens-verwaltete Kultur- und Sozialfläche wird geschaffen für Münchnerinnen zwischen 14-27 Jahren. Die Stadt München stellt bevorzugt die Räume in der Seerieder Straße 18a (ehemalige „U5“) für junge Münchnerinnen zur Verfügung. Diese Räume werden von einem eigenen Jugendgremium selbst verwaltet (strukturell, organisatorisch und finanziell) und von diesem turnusmäßig an junge Münchnerinnen zur freien Nutzung vergeben. Die Räume bieten einen geschützten Raum für Kultur, Kunst, gesellschaftliches Engagement, politische Bildung und sozialen Austausch ohne Eingriff von außen.

Begründung

Erst sagt man den Kindern „Geht mehr an die frische Luft“ und dann, wenn sie älter als 14 sind, will die Gesellschaft sie wieder von den Straßen weghaben. Unbeliebte, renovierungsbedürftige Schrammel-Immobilien sind dafür gerade gut genug. Und aufgrund allgemeiner Grundfrustration in der Pubertät haben diese Jugendlichen kein Problem damit, einen Vorschlaghammer zur kostengünstigen Renovierung zu schwingen. Damit die jungen Münchnerinnen beschäftigt bleiben, werden sie das Kulturzentrum selbst verwalten, ihr Gremium in flacher, basisdemokratischer Hierarchie strukturieren und erhalten dafür eigene Budgets und Selbständigkeit in der Gestaltung der Räume. Da auch Jugendliche nicht vor dem Alter geschützt sind, wechselt das Gremium in einem festen Turnus und wird neu besetzt.

Sollte die Landeshauptstadt trotz mehreren Einheiten autogenem Trainings die Kontrolle nicht ganz abgegeben wollen, stehen den jungen Münchnerinnen bei der Konzeption Die Aktion! des KJR, die Fachstelle Demokratie, der Behindertenbeirat, der Migrationsbeirat, Die Fachstelle LGBTQI*, Die Gleichstellungskommission der Frauen und gestandene Künstlerinnen, z.B. der Die VIELEN zur Seite.

Dieser Antrag entspricht im Rahmen der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit den Social Development Goals (SDGs) 5, 11 und 16. Dieser Antrag ist im Generischen Femininum formuliert: es gelten grammatisch feminine Personenbezeichnungen gleichermaßen für Personen weiblichen, nicht-binärem und männlichen Geschlechts.

Initiative:
Stadträtin Marie Burneleit

Gezeichnet:
Stadtrat Stefan Jagel
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner

Link zum RIS: https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_antrag_detail.jsp?risid=6384079