Bürger*innen zweiter Klasse? – Stadt hätte Geflüchtete besser schützen sollen

Insgesamt zehn Konzerte von der Sängerin Adele fanden letzten Sommer in der Messestadt-Riem statt. Was wohl niemanden interessierte: Die eigens dafür gebaute Arena befand sich direkt neben einer Akutunterkunft für Geflüchtete. Die Geflüchteten waren dadurch einem erhöhten Lärmpegel ausgesetzt, der neben einer normale Wohnbebauungsanlage undenkbar gewesen wäre.

Den Betroffenen wurde eine Turnhalle als Alternativunterkunft angeboten, allerdings sollte die nicht als Übernachtungsmöglichkeit dienen und somit nach dem Konzert direkt wieder verlassen werden. Die Betroffenen, unter ihnen auch Kinder, hätten also mitten in der Nacht in die Unterkunft zurückkehren müssen.

Co-Fraktionsvorsitzende Marie Burneleit, die PARTEI, erklärt dazu: „Eine Ersatzunterkunft, die um Mitternacht wieder verlassen werden muss, ist kein „Lärmschutz.“

Es verwundert kaum, dass niemand der Bewohner*innen das Angebot der Stadt wahrgenommen hat und stattdessen lieber einen Lautstärkepegel von 75-80 Dezibel (5-10 Dezibel mehr, als erlaubt) aushielt.

Marie Burneleit weiter: „Mehrmals an diesem Abend wurden die Richtwerte für den Schallschutz überschritten. Die Stadt hätte anders handeln müssen, um die Betroffenen zu schützen.“

Es war das erste Mal in München, dass Menschen, aufgrund von Maximallautstärke-Überschreitungen, ein Schutzraum zur Verfügung gestellt wurde.

Hier gehts zur Anfrage im Ratsinformationssystem: risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/8649679