„Gesundheitsversorgung neudenken – Sind kommunale Versorgungszentren in München möglich?“

GesundheitPressemitteilung

„Gesundheit und die Möglichkeit auf persönliches Glück dürfen nicht vom Wohnort abhängen – doch leider ist dies schon viel zu lange in München eine traurige Wahrheit. Wir, DIE LINKE. im Stadtrat, haben deswegen ein Gutachten mit der Rosa Luxemburg Stiftung Bayern beim Institut für Gesundheitsökonomik in Auftrag gegeben, um Mittel und Wege zu finden, die immense Ungleichheit der gesundheitlichen Versorgung in der LHM zu bekämpfen. Das Gutachten kam zu einem klaren Ergebnis: Durch kommunale Gesundheitszentren können wir mehr gesundheitliche Versorgung für alle Münchner:innen einrichten – packen wir es an!“, so Stefan Jagel, der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE./ Die PARTEI im Münchner Stadtrat.

„Gesundheit und die Möglichkeit auf persönliches Glück dürfen nicht vom Wohnort abhängen – doch leider ist dies schon viel zu lange in München eine traurige Wahrheit. Wir, DIE LINKE. im Stadtrat, haben deswegen ein Gutachten mit der Rosa Luxemburg Stiftung Bayern beim Institut für Gesundheitsökonomik in Auftrag gegeben, um Mittel und Wege zu finden, die immense Ungleichheit der gesundheitlichen Versorgung in der LHM zu bekämpfen. Das Gutachten kam zu einem klaren Ergebnis: Durch kommunale Gesundheitszentren können wir mehr gesundheitliche Versorgung für alle Münchner:innen einrichten – packen wir es an!“, so Stefan Jagel, der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE./ Die PARTEI im Münchner Stadtrat.

Ob jung, ob alt, ob Sie mit Röteln, einer Grippe oder Schnupfen zu kämpfen haben, wenn Sie in München krank sind oder gar nicht erst krank werden wollen, leben Sie hoffentlich im richtigen Stadtteil. Denn die Dichte der Haus- sowie Kinderärzt:innen unterscheidet sich ungemein von Bezirk zu Bezirk. Können Sie es sich leisten im Lehel zu wohnen, dann haben Sie Glück gehabt, denn hier im Herzen von München finden sich gleich 612 Hausärzt:innen für 20960 Einwohner*innen. So kommen auf jede Ärztin und jeden Arzt nur 34 Patient:innen. Je weiter Sie die Innenstadt aber verlassen und vom Nobelviertel hinüberwechseln zu Stadtteilen mit vielen sozialen Herausforderungen und höheren Sozialleistungen, desto weniger Ärzt*innen finden sich auf immer mehr Patient*innen. Beispielsweise kommen im Hasenbergl nur noch 45 Ärzt*innen auf 62270 Patient*innen, ein Verhältnis von 1:1382, und in Milbertshofen müssen alleine 51 Ärzt:innen die Versorgung von 75999 Patient:innen leisten, ein pro Kopf Verhältnis von 1:1490.

Dies scheint aber noch ein regelrechter Luxus zu sein, wenn ein Arzt, eine Ärztin auf 1490 Menschen kommt. Die Zahlen der Kinderärzt:innen auf die Zahl der Kinder der Stadtviertel ist noch dramatischer, selbst in den teuren Vierteln. Im direkten Vergleich heißt das, dass im Lehel sieben Kinderärzt:innen auf 2168 Kinder kommen (1:310), im Hasenbergl 2 auf 9422 (1:4711) und in Milbertshofen ein Kinderarzt alleine auf 9691 Kinder stößt (1:9691). 

Es darf nicht sein, dass Gesundheit vom eigenen sozialen Status oder dem der Eltern abhängt. Diese schiere Ungleichheit an (möglicher) ärztlicher Versorgung abhängig vom Stadtviertel widerspricht dem Bild einer demokratischen Stadtgesellschaft und nimmt vielen Erwachsenen wie Kindern Möglichkeiten auf Gesundheit, Entwicklung und persönliches Glück. DIE LINKE. fordert deswegen: Mehr Ärzt:innen vor Ort, organisiert in Versorgungszentren – JETZT und ÜBERALL in München.

In dem dazu erstellten Gutachten, das die Stadtratsfraktion DIE LINKE./ Die PARTEI in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Bayern beim Institut für Gesundheitsökonomik in Auftrag gegeben hat, wurde die Möglichkeit von kommunalen Medizinischen Versorgungszentren in München geprüft.

Die Kernaussagen des Gutachtens sind:

  1. Es gibt erhebliche innerstädtische Unterschiede im Gesundheitszustand der Wohnbevölkerung.
  2. Auf diese Unterschiede kann die LHM deutlichen Einfluss nehmen durch Wohnbaupolitik, Infrastrukturpolitik und gesundheitsrelevante Umweltpolitik.
  3. Eine zentrale Maßnahme, die der Stadt gegeben ist, ist die Errichtung von kommunalen Gesundheitszentren, besonders im Hinblick auf die Stadtplanung.
  4. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für kommunale Gesundheitszentren sind seit 2015 gegeben. Durch sie können Kommunen direkten Einfluss nehmen auf die ärztliche Versorgung.
  5. Um Gesundheitszentren auch für die notwendigen Berufsgruppen attraktiv zu machen, sollte die Stadt die Gebäudestruktur zu günstigen Bedingungen bereitstellen.
  6. Der Gesundheitsausschuss und das Gesundheitsreferat müssen stärker in die Stadtplanung eingebunden werden.

Gutachten

Präsentation