Angebote für suchtkranke und psychisch erkrankte Menschen – „ambulant vor stationär“ dauerhaft in München sicherstellen I.

Arbeit & SozialesGesundheit

Leider ist es der Stadtverwaltung nicht gelungen, für die 37 Menschen, die im „Boardinghaus Arcisstraße“ betreut wurden, einen gemeinsamen Standort für das weitere unterstützte Wohnen zu finden. Eine Unterbringung im geplanten Kreativquartier verlief leider auch ergebnislos, da die Fertigstellung frühestens im Jahr 2026 erfolgt und deshalb für den Träger keine Option darstellte.

Antrag

Das Gesundheitsreferat wird beauftragt bis Ende des ersten Quartal 2022, ein Hearing unter Beteiligung des Sozialreferats, des Kommunalreferats, des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, des Bezirks Oberbayern, der Wohlfahrtsverbände, der Mitglieder im Gesundheitsausschuss, der Selbsthilfe und weiteren relevanten Akteuren durchzuführen.

Dieses Hearing soll die Probleme von ambulanten Einrichtungen mit Fokus auf suchtkranke und psychisch erkrankte Menschen erörtern, in der Landeshauptstadt München geeignete und bezahlbare Immobilien zu finden und zu halten. Gemeinsam mit allen Beteiligten sollen dabei Lösungsvorschläge diskutiert und entwickelt werden.

Begründung

Leider ist es der Stadtverwaltung nicht gelungen, für die 37 Menschen, die im „Boardinghaus Arcisstraße“ betreut wurden, einen gemeinsamen Standort für das weitere unterstützte Wohnen zu finden. Eine Unterbringung im geplanten Kreativquartier verlief leider auch ergebnislos, da die Fertigstellung frühestens im Jahr 2026 erfolgt und deshalb für den Träger keine Option darstellte.

Aus der Antwort des Gesundheitsreferats wurde aber deutlich, dass es sich um ein erhebliches strukturelles Problem handelt1. Insbesondere wurde darauf hingewiesen, dass der angespannte Miet- und Immobilienmarkt in München ein besonderes Problem für die Einrichtungsträger darstellt. Ambulante Betreuungsformen müssen aus unserer Sicht einen Platz in unseren Stadtvierteln haben. Auch aus gesundheitspolitischer Sicht sehen wir den Grundsatz „ambulant vor stationär“ als wichtiges Ziel, das in München auf Grund struktureller Probleme nicht gefährdet werden darf. Die Versorgung von suchtkranken und psychisch erkrankten Menschen ist ein wichtiger Bestandteil der Versorgungsstrukturen und der kommunalen Daseinsvorsorge in München.

Auf Grund der derzeit hohen Arbeitsbelastung der Kolleg*innen im Gesundheitsreferat durch die CORONA – Pandemie soll es genug Zeit geben, dieses wichtige Thema qualitativ mit genügend Zeit zu bearbeiten. Deshalb der zeitliche Rahmen vom ersten Quartal 2022.

Initiative:
Stadtrat Stefan Jagel

Gezeichnet:
Stadträtin Marie Burneleit
Stadträtin Brigitte Wolf
Stadtrat Thomas Lechner


Antwort des Gesundheitsreferats vom 07.01.2021 zum Antrag Nr. 20-26 / A 00041 von DIE LINKE. / Die PARTEI

Link zum RIS: https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_antrag_detail.jsp?risid=6471497