80. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau: Erinnern heißt handeln
Am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau erinnern wir daran, dass das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus bald ohne Zeitzeug*innen auskommen muss. Die Überlebenden, die uns ihre Erfahrungen berichtet haben, sind Mahner*innen gegen das Vergessen. Ihr Vermächtnis verpflichtet uns alle, das Erinnern wachzuhalten und entschlossen gegen jede Form von Faschismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit einzutreten.
„‚Nie wieder!‘ darf keine leere Floskel werden. Es muss unser täglicher Auftrag sein, Demokratie und Menschenrechte aktiv zu verteidigen – gegen rechte Hetze, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus. Das Gedenken an die Befreiung ist eine Mahnung gegenüber den Gefahren des Faschismus sowie eine Erinnerung an die Überwindung dieser dunklen Zeit“, erklärt Stefan Jagel, Vorsitzender der Fraktion.
Das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist leider seit Langem kein unwidersprochener Konsens mehr. Rechtsextreme Akteure wie die AfD und ihre Vorfeldorganisationen betreiben aktiv Geschichtsrevisionismus und verharmlosen die Shoa.
Gleichzeitig geraten jene, die sich haupt- oder ehrenamtlich für eine lebendige Erinnerungskultur engagieren, zunehmend unter Druck – anstatt gestärkt und unterstützt zu werden. Auch konservative Kräfte tragen durch bürokratische Hürden und Diffamierung von zivilgesellschaftlichem Engagement zu dieser erschreckenden Entwicklung bei.