Maßnahmen gegen Vorurteilskriminalität III – Aktiv im Kampf gegen Vorurteilskriminalität im beruflichen Kontext

Eine von der Landeshauptstadt München in Auftrag gegebene Studie zum Thema „Hasskriminalität in München“ hat gezeigt, dass in der Landeshauptstadt vermutlich sehr viel mehr Menschen von Vorurteilskriminalität betroffen sind, als die polizeiliche Kriminalstatistik vermuten lässt. So stellten laut der Studie nur 9 Prozent der Münchner*innen, die von strafrechtlich relevanter Vorurteilskriminalität betroffen waren, auch eine Strafanzeige. Laut der vorliegenden Studie war der Tatortkontext der vorurteilsmotivierten Taten in rund einem Viertel der Fälle der Arbeitsplatz.

 

Nimmt man die Vorurteilstaten im beruflichen Kontext genauer in den Blick, dann werden vor allem bezüglich des beruflichen Zusammenhangs folgende Korrelationen deutlich: Eine Viktimisierung im beruflichen Umfeld hängt im Wesentlichen mit sozio-ökonomischen Merkmalen zusammen. Befragte mit einer niedrigen formalen Bildung bzw. solche mit mittleren Bildungsabschlüssen geben höchst signifikant öfter an, im Beruf Opfer von vorurteilsgeleiteten Taten geworden zu sein als Hochgebildete (33 Prozent bzw. 42 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent).

Vorurteilsmotivierte (Straf-)Taten spielen sich auch häufig im Arbeitskontext ab. Daher wird das Personal- und Organisationsreferat gebeten, zusammen mit der Fachstelle für Demokratie ein Konzept zu entwickeln, wie Diskriminierungserfahrungen im eigenen Arbeitskontext besser begegnet und diskriminierendem Verhalten vorgebeugt werden kann.

Dabei werden insbesondere folgende Aspekte erörtert und konkrete Schritte zur Umsetzung unternommen:

  • Erhöhung der Diskriminierungssensibilität in der Verwaltung durch geeignete Schulungsangebote
  • Weitere Förderung der Vielfalt in der Belegschaft der LHM.

Darüber hinaus soll von der der Fachstelle für Demokratie ein Austauschgespräch zwischen Stadträt*innen und dem Personal- und Organisationsreferat organisiert werden, in dem über den Stand der Umsetzungen berichtet wird.

Begründung:

Eine von der Landeshauptstadt München in Auftrag gegebene Studie zum Thema „Hasskriminalität in München“ hat gezeigt, dass in der Landeshauptstadt vermutlich sehr viel mehr Menschen von Vorurteilskriminalität betroffen sind, als die polizeiliche Kriminalstatistik vermuten lässt. So stellten laut der Studie nur 9 Prozent der Münchner*innen, die von strafrechtlich relevanter Vorurteilskriminalität betroffen waren, auch eine Strafanzeige. Laut der vorliegenden Studie war der Tatortkontext der vorurteilsmotivierten Taten in rund einem Viertel der Fälle der Arbeitsplatz.

Nimmt man die Vorurteilstaten im beruflichen Kontext genauer in den Blick, dann werden vor allem bezüglich des beruflichen Zusammenhangs folgende Korrelationen deutlich: Eine Viktimisierung im beruflichen Umfeld hängt im Wesentlichen mit sozio-ökonomischen Merkmalen zusammen. Befragte mit einer niedrigen formalen Bildung bzw. solche mit mittleren Bildungsabschlüssen geben höchst signifikant öfter an, im Beruf Opfer von vorurteilsgeleiteten Taten geworden zu sein als Hochgebildete (33 Prozent bzw. 42 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent).

Darüber hinaus bestehen auch hier Zusammenhänge mit der selbst zugeschriebenen sozialen Position und der eigenen Lebenszufriedenheit: Je weiter unten sich die Befragten sozial selbst einordnen und je unzufriedener sie mit ihrem Leben alles in allem sind, desto öfter sind sie im beruflichen Kontext mit vorurteilsgeleiteten Taten konfrontiert. Des Weiteren gilt: Befragte, die selbst nach Deutschland zugewandert sind (33 Prozent) werden im Berufsumfeld häufiger Opfer von vorurteilsgeleiteten Taten als diejenigen Befragten, die nicht selbst zugewandert sind (18 Prozent). Zudem sind Personen, die sich in München insgesamt nicht willkommen fühlen, signifikant häufiger im beruflichen Umfeld Opfer von vorurteilsgeleiteten Taten geworden (29 Prozent gegenüber 18 Prozent derjenigen, die sich hier willkommen fühlen). Und schließlich werden Personen, die angegeben haben, dass sie vermutlich aufgrund ihrer Herkunft Opfer dieser Taten geworden sind, signifikant öfter im Beruf viktimisiert (37 Prozent gegenüber 16 Prozent derjenigen, die dieses Merkmal nicht angeben).

Die Stadt München sollte hier als Vorbild auch für den privaten Sektor fungieren und durch verschiedene Maßnahmen den Abbau von Vorurteilskriminalität auch im Arbeitskontext befördern. Mit erfolgreichen Projekten sollte die Stadt als Arbeitgeberin dann auch auf den privaten Sektor in der Landeshauptstadt München zugehen und dafür werben, sich dort ebenfalls des Themas anzunehmen.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste 

SPD / Volt - Fraktion

Initiative:

Dominik Krause
Nimet Gökmenoğlu
Thomas Niederbühl
Mona Fuchs
Christian Smolka
Angelika Pilz-Strasser
Marion Lüttig

Micky Wenngatz
Christian Vorländer
Roland Hefter
Christian Köning
Dr. Julia Schmitt-Thiel
Lena Odell

Mitglieder des Stadtrates

Mitglieder des Stadtrates

CSU Fraktion

Fraktion Die LINKE. / Die PARTEI

Dr. Evelyne Menges
Alexandra Gaßmann
Beatrix Burkhardt
Andreas Babor
Sabine Bär
Michael Dzeba
Hans Hammer

Marie Burneleit
Stefan Jagel
Brigitte Wolf
Thomas Lechner

Mitglieder des Stadtrates

Mitglieder des Stadtrates

FDP / BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion

Fraktion ÖDP/München-Liste

Dr. Jörg Hoffmann
Gabriele Neff
Fritz Roth
Richard Progl

Tobias Ruff
Sonja Haider
Dirk Höpner
Nicola Holtmann

Mitglieder des Stadtrates

Mitglieder des Stadtrates

Freie Wähler im Münchner Stadtrat

Hans-Peter Mehling
Rudolf Schabl

Mitglieder des Stadtrates

 


Link zum RIS: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/6935975?dokument=v6936018​​​​​​​