Anfrage: Jordan Peterson in der Olympiahalle – warum gibt eine städtische Gesellschaft einem rechten Ideologen eine Bühne?
Am 20. Mai 2025 soll Jordan Peterson in der Olympiahalle auftreten. Peterson ist eine umstrittene Figur, die mit antifeministischen, transfeindlichen und verschwörungsideologischen Äußerungen immer wieder polarisiert. Er wird als Vordenker der „Manosphere“, einem frauenfeindlichen Onlinephänomen, und der politischen Rechten gehandelt und tritt regelmäßig in problematischen Kreisen auf.
Vor dem Hintergrund der Debatten um Frei.Wild1, UNUM und andere kontroverse Veranstaltungen fragen wir uns, warum eine städtische Gesellschaft erneut einer Person eine Plattform bietet, deren Positionen im Widerspruch zu Münchens Werten von Vielfalt, Respekt und Demokratie stehen.
Wir bitten daher den Oberbürgermeister, folgende Fragen zu beantworten:
- Wann wurde der Vertrag für den Auftritt von Jordan Peterson unterzeichnet?
- Wurde im Aufsichtsrat der Olympiapark GmbH oder in anderen städtischen Gremien die Veranstaltung diskutiert? Falls ja, welche Argumente wurden für und gegen eine Genehmigung abgewogen?
- Haben die Fachstellen für Demokratie und die Gleichstellungstelle für Frauen eine Einschätzung zur politischen und gesellschaftlichen Wirkung eines Auftritts von Jordan Peterson abgegeben? Wenn ja, wie lautet diese?
- Wie bewertet die Stadt München den offensichtlichen Widerspruch zwischen ihrem eigenen Leitbild und der Vergabe einer städtischen Veranstaltungsstätte an eine Person, die regelmäßig durch demokratiefeindliche, antifeministische und verschwörungsideologische Aussagen auffällt?
- Welche Maßnahmen wurden oder werden getroffen, um sicherzustellen, dass in der Olympiahalle keine Veranstaltungen mehr mit antisemitischen, rassistischen oder demokratiefeindlichen Inhalten stattfinden?
- Wird es im Vorfeld des Auftritts von Jordan Peterson eine öffentliche Positionierung der Stadt München geben, ähnlich wie beim Konzert von Roger Waters?
Initiative: Stadtrat Thomas Lechner | Gezeichnet: Stadtrat Stefan Jagel Stadträtin Brigitte Wolf
|
hier geht es zum RatsInformationsSystem
RatsInformationsSystem München - StR-Anträge / StR-Anfragen - StR-Anfrage 20-26 / F 01139